Künstler: Ernst von Salomon
Schriftsteller
* 25. September 1902 Kiel
+ 9. August 1972 Winsen a.d. Luhe
"Kampen war immer meine Zuflucht, wenn die Zeiten mulmig waren."
Vom Mittäter eines Mordkomplotts zum Bestsellerautor – es war schon ein ungewöhnlicher Verlauf, den das Leben des Ernst von Salomon nahm. Unruhig und unstetig waren die jungen Jahre: Nach dem Drill in einer Kadettenanstalt avancierte Ernst von Salomon als erst 17-Jähriger zu einem Freikorpskämpfer. Drei Jahre später, der Sohn eines Offiziers ist tief verstimmt über die politischen Verhältnisse im Deutschen Reich, verstrickt er sich in rechtsextreme Kreise und in ein Ereignis mit fatalem Ausgang. Es ist der 24. Juni 1922, als gegen 11 Uhr vormittags eine Limousine in die Berliner Königsallee einbiegt. Im offenen Fond sitzt Reichsaußenminister Walter Rathenau auf dem Weg von seiner Villa ins Ministerium. Doch sein Leben wird nur noch Augenblicke währen, denn an einer Kreuzung lauert das Verderben und alles geht ganz schnell: Eine Handgranate explodiert, mehrere Schüsse fallen. Rathenau ist sofort tot. Wenige Wochen später können die beiden Täter gestellt werden. Die weiteren Ermittlungen enttarnen mehrere Verschwörer – darunter Ernst von Salomon, den das Gericht zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung wird sich der Geläuterte in seinem Roman „Die Geächteten“ mit der Tat, die eine nationale Revolution beflügeln sollte, kritisch auseinander setzen. 1946, aus dem politischen Wirrkopf ist inzwischen ein Schriftsteller und Lektor erwachsen, bezieht Ernst von Salomon auf Sylt ein ungewöhnliches Quartier: Es ist eine Katakombe am Kampener Watt, ein Relikt des Krieges. „Der weiß getünchte Raum mit kahlem Schreibtisch und Feldbett erinnert an eine Zelle, und Ernst von Salomon trägt eine blauweiß gestreifte Leinenjacke, ähnlich einem Häftling. Da sitzt er nun und legt geduldig Patiencen.“ So schilderte ein Besucher die Diaspora, in die sich Ernst von Salomon begeben hatte. Und doch gelingt ihm hier Bedeutsames: Er verfasst mit dem Roman „Der Fragebogen“ den ersten deutschen Bestseller der Nachkriegszeit. Der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt hat er das Buch ebenfalls in Kampen. Das war 1951 im Café „Sturmhaube“. Salomons persönliche Aufzeichnungen dokumentieren, dass er an Sylt vor allem die ruhige Jahreszeit schätzte. „Tausend Mal schöner ist die Insel im Winter als im Sommer. Sommers ist es die Insel der Trunkenen und der Narren, winters die der Einsamen und Ungeselligen. Im Winter aber bist du allein mit dem Meer. Du wanderst an seinem Rande Stunde um Stunde. Vom Winde wirst du gebeutelt und geschüttelt, gedrückt und zerrieben. Du ahnst das Ende der Welt, das niemals kommt. Denn diese Landschaft ist elementar.“ 1952 verließ Ernst von Salomon Sylt. Die unverbrüchlichen Gefühle zu seiner Wahlheimat auf Zeit drückte er so aus: „Und Gott sprach: Es werde Kampen!“
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Der Kampener Kunst - und Kulturpfad ist kostenfrei. Das Begleitbuch mit einer Karte und allen Informationen zum Kunstpfad erhalten Sie im Kaamp-Hüs beim Tourismus-Service Kampen.
Am besten erreicht man die Kunststelen des Kampener Kunst - und Kulturpfades zu Fuß.
Auto: Aus Richtung List und Wenningstedt gelangen Sie über die Hauptstraße nach Kampen.
Fahrrad: Die alte Inselbahntrasse bietet eine Nord-Süd-Verbindung als Rad- und Wanderweg. Straßenbegleitend am Braderuper Weg führt ein Radweg aus Richtung Keitum/Braderup bis nach Kampen.
zu Fuß: Sie erreichen Kampen aus Richtung Westerland/Wenningstedt und List sowohl über den Strand als auch über den Wanderweg der ehemaligen Inselbahntrasse. Von Wenningstedt führt ein Holzsteg durch die Dünen über das Rote Kliff bis nach Kampen. Aus Richtung Braderup/Keitum kommen Sie zu Fuß durch die Heidewege entlang der Wattseite.
Bus: Kampen erreichen Sie mit der Linie 1 aus Westerland und List.
Um die Stele zu erreichen, steigen Sie bitte Kampen Mitte aus.
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