Künstler: Dr. Fritz Wichert
Kunsthistoriker
* 1879 in Mainz
+ 1951 in Kampen
"Hier ist es so schön, dass man nicht weiß, wo man sich lassen soll. das Wattenmeer ist lieblich blau, der Himmel wie eine irisierende Kuppel aus Kristall."
Seine letzte Ruhestätte fand er neben einem guten Freund. Sechs Jahre zuvor war Professor Dr. Wilhelm Waetzoldt auf dem Keitumer Friedhof beerdigt worden. Nun, an einem klammen Januartag des Jahres 1951, ist Fritz Wichert ihm gefolgt. Ein schlichter Heidefindling, dem zwei Jahre später noch ein Bronzerelief hinzugefügt wird, schmückt das frische Grab. Gebürtig war Fritz Wichert in Mainz. Dort haderte der Sohn eines Offiziers zunächst mit der Berufswahl: „Ich war mir durchaus unschlüssig, ob ich nicht meinem Onkel nacheifern und Schriftsteller und Dichter werden sollte.“ Doch dann entscheidet er sich anders, studiert Philosophie und Kunstgeschichte. 1909 übernimmt Fritz Wichert die Leitung der neu gegründeten Mannheimer Kunsthalle, wechselt 1923 als Leiter der Kunsthochschule nach Frankfurt am Main. Sein Faible für moderne Kunst gereicht ihm zum Nachteil, als die Zeit des Nazi-Regimes anbricht: Vergeblich versucht er, bei Joseph Goebbels vorzusprechen, um seine Entlassung abzuwenden – 1934 wird der Kunsthistoriker zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Verbittert ordnet Fritz Wichert sein Leben neu. Er entsinnt sich seines ersten Urlaubs auf der Insel Sylt im Jahre 1931: „Ganz wunderbar ist das Meer. Wenn man am Ufer an den heranrollenden Wellen entlang wandert, möchte man sich die Kleider herunter reißen und ins Wasser hinein laufen“, schwärmte er seinerzeit. Nun lässt er sich in Kampen ein Haus erbauen. Wie es aussehen wird, davon kann er sich tagtäglich überzeugen: Ein maßstabsgetreues Modell steht in seiner Frankfurter Wohnung auf dem Tisch. 1936 bezieht Wichert sein neues Domizil, „nach alter friesischer Bauart mit geringer Höhe und tief herab gezogenem Dach gebaut“, wie die Sylter Zeitung berichtet. Der Neubürger begeistert sich erneut an der Sylter Natur – am Wattenmeer, „das unter der Sonne schimmert wie blaue Seide“, am „rauschenden Meer“, an den „anmutigen Dünen“ und der Luft, „die wie ein Trunk aus himmlischen Händen ist“. Fritz Wichert resümiert: „Die Landschaft hier bekommt man doch nie über. Man ist immer wieder aufs Neue begeistert.“ Noch einmal, auf der letzten Etappe seines Lebens, hat Wichert ein Amt inne: Er steht Kampen von 1945 bis 1948 als Bürgermeister vor und setzt sich in dieser Zeit „vor allem für den Erhalt der Landschaft sowie für das Wohl der Flüchtlinge ein“, wie die Presse vermerkt. Als Fritz Wichert 1951 verstirbt, erinnert die Gemeinde Kampen in einem Nachruf an seine Verdienste: „Einer unserer besten Repräsentanten, der sich stets in vorbildlicher Weise für die Belange seiner Wahlheimat einsetzte und dessen gütiges Wesen überall sichtbar war, ist aus unserer Mitte abberufen worden.
Tourismus-Service Kampen
Hauptstraße 12
D-25999 Kampen
Tel.: +49 4651/46980
Fax: +49 4651/469815
E-Mail: info@kampen.de
Webseite: www.kampen.de
Der Kampener Kunst - und Kulturpfad ist kostenfrei. Das Begleitbuch mit einer Karte und allen Informationen zum Kunstpfad erhalten Sie im Kaamp-Hüs beim Tourismus-Service Kampen.
Am besten erreicht man die Kunststelen des Kampener Kunst - und Kulturpfades zu Fuß.
Auto: Aus Richtung List und Wenningstedt gelangen Sie über die Hauptstraße nach Kampen.
Fahrrad: Die alte Inselbahntrasse bietet eine Nord-Süd-Verbindung als Rad- und Wanderweg. Straßenbegleitend am Braderuper Weg führt ein Radweg aus Richtung Keitum/Braderup bis nach Kampen.
zu Fuß: Sie erreichen Kampen aus Richtung Westerland/Wenningstedt und List sowohl über den Strand als auch über den Wanderweg der ehemaligen Inselbahntrasse. Von Wenningstedt führt ein Holzsteg durch die Dünen über das Rote Kliff bis nach Kampen. Aus Richtung Braderup/Keitum kommen Sie zu Fuß durch die Heidewege entlang der Wattseite.
Bus: Kampen erreichen Sie mit der Linie 1 aus Westerland und List.
Um die Stele zu erreichen, steigen Sie bitte Kampen Mitte aus.
Sie benutzen offenbar den Internet Explorer von Microsoft als Webbrowser, um sich unsere Internetseite anzusehen.
Aus Gründen der Funktionalität und Sicherheit empfehlen wir dringend, einen aktuellen Webbrowser wie Firefox, Chrome, Safari, Opera oder Edge zu nutzen. Der Internet Explorer zeigt nicht alle Inhalte unserer Internetseite korrekt an und bietet nicht alle ihre Funktionen.